Umbau einer Swimo BLS Ae 6/8

Diese schöne Lok habe ich auf einer Internet-Auktionsseite ersteigert.
Im Text war zu lesen «Hersteller unbekannt, wahrscheinlich Roxy».

Zu meiner grossen Freude handelt es sich aber um ein Modell von Swimo. Dieser Kleinserien-Hersteller hat wunderschöne, qualitativ hochwertige Loks mit sehr guten Fahreigenschaften auf Basis von HAG und Märklin Loks hergestellt, später dann auch Eigenentwicklungen, wie die hier gezeigte BLS Ae 6/8.
Das Schönste daran: die komplette Motor- und Getriebeeinheit stammt von Märklin aus einer sechsachsigen Drehgestell-Lok mit grossem Scheibenkollektor-Motor.
Somit sind nicht nur Ersatzteile, sondern auch ein passender Motorumbausatz von Märklin erhältlich. Mit dem HLA Umrüstsatz 60944 kann die Lok deshalb problemlos auf Hochleistungsmotor mit fünfpoligem Rotor umgebaut werden.

Ziel dieses Umbaus ist ein fahrtechnisch einwandfreier Betrieb mit einem modernen Decoder.

Als erstes wird die Lok zerlegt, der Fahrtrichtungsumschalter und Antrieb ausgebaut.
Beim Antrieb ist die Herkunft gut sichtbar: die erhabene Märklin-Schrift auf der Unterseite und das Motorschild, welches für diese Lok bearbeitet wurde. Konkret wurde bei letzterem das nicht benötigte Teil für das Drehgestell weggefräst.
Das gleiche lässt sich mit dem Austauschteil für den HLA Motor ausführen.

Es handelt es sich dabei um den Märklin Artikel 214121, welches im Umbausatz 60944 enthalten ist.
Um mehr Stabilität beim Fräsen zu erhalten, habe ich die Ausbuchtung am Motorschild vor dem Fräsen mit Epoxydharz ausgegossen.

Danach lässt sich der Motor wie üblich mit den HLA Teilen zusammenbauen, wobei das Getriebe vorher gründlich gereinigt und geölt wurde. Ein Test des Motors mit Gleichstrom zeigt den ruhigen Lauf.

Die Verdrahtung ist äusserst einfach, da hier lediglich die Stromversorgung für den Decoder und die Motoranschlüsse benötigt werden, Licht hat das Modell keines. Die Masseverbindung wird an zwei Stellen abgenommen: An einer Lötöse am Motor und an der vorhandenen Lötöse am Gehäuse, was einen guten Kontakt zu den Schienen garantiert.

Zum Einsatz kommt ein Decoder-Adapter mit 21MTC Schnittstelle (Lüssi Artikel 8096), welche an Stelle des Fahrtrichtungsumschalters angeschraubt werden kann.
Ein Probelauf der Lok mit dem zum Einsatz kommenden ESU Lokpilot v5 zeigt die guten Fahreigenschaften der Swimo Lok.

Fenstereinsätze

Die Lok hat – wie damals üblich – keine Nachbildung der Inneneinrichtung (Maschinen und Aggregate), und durch die Fenster wäre der Blick auf den Decoder und sonstige Innereien gegeben. Swimo hat deshalb die Fenster mit einer hellen undurchsichtigen Folie mit matter Oberfläche mit doppelseitigem Klebstreifen-Stücke angebracht. Diese vier Folienstücke haben sich mit der Zeit gelöst, sind geschrumpft und gewellt, der Klebstreifen ist ausgetrocknet. Beides wird vollständig entfernt.
Neue Folienstücke mit ähnlicher Folie wurden deshalb zugeschnitten.

Das erste Stück davon habe ich flächig zwischen den Fenstern aufgeklebt. Die Gefahr, dass durch Verrutschen hierbei etwas vom verwendeten UHU Hart Kleber auf den sichtbaren Bereich kommt, ist aber gross. Die anderen drei Folienstücke habe ich deshalb einfach ins Lokgehäuse gelegt, und mit wenig UHU Hart punktuell mit einem Zahnstocher am Rand fixiert. Der Kleber trocknet schnell (rund 2 Minuten), danach lassen sich weitere Klebepunkte anbringen.

Das Gehäuse wird aufgesetzt und mit den vier kleinen Senkschrauben befestigt.
Fertig ist der Umbau. Die Lok ist nun voll einsatzbereit und schafft – wie bei Swimo üblich – auch den Märklin Radius 1 (360mm).

Fazit

Ein einfacher Umbau einer wunderschönen Lok, welche sich hinter heutigen Modellen nicht verstecken muss. Fahreigenschaften und Detaillierung genügen auch heutigen Ansprüchen vollkommen.